Die Pippi-House-Foundation for Girls in Arusha, Tansania ist eine von wenigen Einrichtungen zur Unterstützung von (Straßen-)Mädchen im Land. Pippi ist dabei keine Anspielung auf Astrid Lindgrens Pippi Langstrumpf, sondern bezieht sich auf das Wort für Süßigkeiten in der Landessprache Swahili. Das Haus beherbergt derzeit knapp 100 Mädchen und junge Frauen im Alter von 14 bis 25 Jahren, die zuvor auf der Straße gelebt haben, als Dienstmädchen verkauft wurden oder Opfer von Menschenhandel und Kinderarbeit geworden sind.
Viele von ihnen haben körperliche oder sexuelle Gewalt erfahren müssen. Einige von ihnen waren schwanger oder hatten bereits Kleinkinder, als sie im Pippi House aufgenommen wurden, daher leben dort zurzeit auch 18 Kinder im Alter von ein bis sechs Jahren.
Ziel des Pippi House ist es, den Mädchen eine Perspektive zu bieten. Neben einem Schlafplatz, Nahrung und Sicherheit, leistet die Foundation Starthilfe bei der (Wieder-) Eingliederung in ein normales Leben. Grundlage dafür ist eine gute Ausbildung. So wird allen Bewohnerinnen ein Schulbesuch ermöglicht. Die Mädchen bekommen Unterstützung beim Lernen und später, nach dem Schulabschluss, Hilfe bei der Suche nach einem Praktikum, einem Studium oder einem festen Job.
Die drei ehemaligen deutschen Freiwilligen Kim, Jenny und Franziska haben sich 2017 während ihrer Arbeit im Pippi House kennengelernt und sich nach ihrer Rückkehr dazu entschlossen, das Projekt auch aus Deutschland weiterhin zu unterstützen. Dazu gründeten sie Ende 2017 den Verein ProManity e. V. und sammeln seitdem Spenden für die monatlichen Kosten für Lebensmittel und Wasser, Schulgebühren und medizinische Behandlungen. Die Stiftung Menschen für Kinder hat die Schulgebühren für das zweite Halbjahr 2019 sowie das erste Halbjahr 2020 finanziert und ermöglicht damit auch denjenigen Mädchen den Schulbesuch, die keine der öffentlichen, kostenlosen Schulen besuchen können, weil sie als „Quereinsteigerinnen“ später als üblich eingeschult wurden.