Ein Projekt, ausgehend von Hamburger Schulen für Lehrende und Lernende. Wege finden, um Kraft und Ruhe im Alltag der Schule zu finden, in Zusammenarbeit mit Heidemarie Langer, Theologin, Kommunikationswissenschaftlerin und Werte-Moderatorin. Das Pilot-Projekt am Gymnasium Eppendorf in Hamburg wurde 2007 durch die Stiftung Menschen für Kinder initiiert.
Lehrende brauchen für ihre Aufgaben gute Präsenz und Spannkraft. Diese sind durch vielfältige Anforderungen im Schulalltag, die Verdichtungen im Unterricht immer wieder gefährdet. Lehrkräfte beklagen, dass und wie ständiger Druck, geforderte Inhalte in wenig Zeit bewältigen zu sollen, belastet. Das Projekt, das durch die Stiftung Menschen für Kinder entstanden ist, möchte Lehrenden ermöglichen, Übungen und Wege zu entdecken, wie sie im Alltag in Balance sein können, in guter Präsenz, in Achtsamkeit mit sich selbst und den Jugendlichen.
Aus Ruhe entsteht Kraft. Das ist der Leitsatz der freiberuflichen Beraterin Heidemarie Langer. Das Problem an Hamburger Schulen beschreibt sie mit dem Gleichnis vom Brot: „Man vermischt die Zutaten, knetet sie und lässt den Teig ruhen. Wenn man das Brot nicht in Ruhe lässt, geht der Teig nicht auf.“ Ähnlich verhalte es sich mit Schülern: Sie brauchen Ruhe, um Kraft und Kreativität zu entwickeln. Ansetzen will Langer bei den Lehrern – denn „nur wenn diese gelassen und mit allen Sinnen bei sich selbst sind, übertragen sie das auf ihre Klasse. Das dient dann auch den Sachthemen.“ Mit ihren Klienten erarbeitet die Trainerin individuelle Methoden, die helfen, sich gelöst und gleichzeitig konzentriert zu fühlen. Die Übungen müssen natürlich in den Schulalltag integrierbar sein, wie etwa eine Atem- oder Körperübung in der Pause.
Die Direktion des Gymnasium Eppendorf, sowie der Vorsitzende des Elternrates befürworteten im Dezember 2007 die Projekt-Idee und die Unterstützung durch die Stiftung Menschen für Kinder. Im Januar und Februar 2008 wurde das Projekt dem Kollegium in einem Brief und einer Konferenz vorgestellt. Die Projektgruppe wurde zu einem Treffpunkt, der für alle interessierten Lehrkräfte offen stand. Die Zeiten der Treffen wurden mit den Beteiligten vereinbart. Über die körperlich-geistige Arbeit für die Lehrenden sind Ideen entstanden, wie sie Entspannung, Achtsamkeit und Aufmerksamkeit mit den Jugendlichen in den Klassen fördern können. Das Projekt ermöglichte darüber hinaus persönliche Coachings für interessierte Lehrkräfte. Interessierten Eltern konnte im Rahmen einer Elternratssitzung vom Vorhaben, dem Ziel und dem Weg berichtet werden. Für Schülerinnen und Schüler bestand in der Mittagspause das Angebot, Entspannungs- und Ruheübungen zu erproben.
Die Resonanz auf dieses Projekt war außerordentlich gut. Deshalb werden wir an anderen Orten diese Idee erneut in Schulen hineintragen. Das Hamburger Abendblatt berichtete in seiner Ausgabe vom 7. Februar 2008 über das Projekt.